1961
born in emmerich

1981-1988
studies of history of art, philosophy and german literature, university of cologne
parallelly free artistical work as drawer and painter

1988
m.a., university of cologne

since 1988
working as artist and communication designer in cologne

1989-1993
interdisciplinary research: “joseph beuys - theory of science and shamanism”,
prof.dr.dr.h.c.mult. peter ludwig, university of cologne

1993
dr. phil., university of cologne

1993-2007
foundation director of the museum pan kunstforum, emmerich

2001-2003
founding member of board "100 beste plakate", berlin

2007
foundation of the (cross) cultural networking association „culture.net“

2007-09
visiting professor of contemporary european art, school of art and design, university of derby (uk)

2009-2012
member of board and director of the ostrale, dresden (with andrea hilger)

2009/10
foundation of the art academy network project "iam international art moves" / with partner academies in spain, lebanon, brunei darussalam, montenegro, indonesia, hong kong, peru, poland, croatia, cyprus, singapore, new zealand, turkey and the czech republic

2010
visiting lecturer, university of nicosia (cy)
visiting professor, faculty of fine arts, marmara university, istanbul (tr)

2011
visiting lecturer, academy of fine arts, university of zagreb (hr)

2012
visiting lecturer, e. geppert academy of fine arts wrocław (pl)
visiting scholar, academy of visual arts, hong kong baptist university (hk)
visiting lecturer, academy of fine arts, university of granada (es)
visiting lecturer, alba académie libanaise des beaux-arts, beirut (lb)

2013
visiting scholar, academy of visual arts, hong kong baptist university (hk)

2014
visiting lecturer, faculty of arts and design, university of brunei darussalam (bn)
visiting lecturer, alba académie libanaise des beaux-arts, beirut (lb)

2015
visiting scholar, academy of visual arts, hong kong baptist university (hk)

2016
artist in residence, fondazzjoni kreattività - spazju kreattiv / st. james cavalier, valletta, malta and meta foundation, gozo / malta

2017
visiting scholar, academy of visual arts, hong kong baptist university (hk)

2019
visiting scholar, academy of visual arts, hong kong baptist university (hk)

 

exhibitions (selection)

1980
plakatmuseum am niederrhein, emmerich (group)

1983
schlößchen borghees, emmerich (solo)

1986
galerie provence, köln (solo)

1988
plakatmuseum am niederrhein, emmerich, 20 years plakatmuseum (group)

1989
b.nonhoff objektdesign/galerie, iserlohn (solo)

1992
galerie bock, aachen (solo)

1993
stadthaus herriger tor, erftstadt (solo)

1995
kunstverein emmerich, emmerich (solo)
artoll labor, bedburg-hau (group)

1999
galerie rexing, kleve (solo)
school of art and design, university of derby, uk (solo)

2006
pan kunstforum, emmerich am rhein / e.on mitte, kassel / „heyoka” (group)

2009
ostrale - international festival of contemporary arts, dresden (group)

2011
aep akademie - medienzentrum hamburg (solo)

2012
kunstraum göbel, bonn (solo)
artexpert artspace, paris, france (solo)

2013
ictvc - international conference on typography and visual communication, nicosia, cyprus (group)
art athina / art fair / represented by tsatsis projects - artforum, thessaloniki / athens / greece (group)

2014
ostrale - international festival of contemporary arts, dresden (group)
im friese, kirschau / „manipulation" (group)

2015
künstlerverein malkasten, düsseldorf / „stigma und exotisierung“ (group)
annenkirche, st.petersburg / russia / "deutsche woche" (group)
galerie vorn und oben, eupen / belgium / „next 1“ (group)
kscs, soongsil university, seoul / korea / „color works - purple“ (group)
art centre bethanien, berlin / „a time of gathering“ (group)
galerie vorn und oben, eupen / belgium / „accrochage" (group)

2016
industrieverbände neustadt an der weinstraße / „martin müller" (solo)
far off / art fair / cologne (group)
galerie vorn und oben, eupen / belgium / „no smoke without fire" (solo)
c.a.r. contemporary art ruhr / art fair / essen (group)
galerie des stadtarchivs dresden (solo)
gozo contemporary, gozo/malta, „dito“ (with anne müller)

2017
weithorn galerie düsseldorf / duesseldorf photo weekend / „dasgehtinsauge " (solo)
valletta international visual arts (viva) festival / messina palace, german-maltese circle / valletta, malta
zeche fürst leopold / dorsten / „%SALE" (duo)
collective workspace maastricht / the netherlands (group)

2018
galerie horster bonn / "von flamingos und macke" (solo)
st james cavalier / "found a mentalism 2" / valletta european cultural capital 2018, malta / curated by andrea hilger and antka hofmann, ostrale (group)

since 1993
more than 200 exhibitions as a curator in germany, england, holland, belgium, usa, france

 

Rede am 30.07.2017 Ausstellungseröffnung „SALE %“ Anne und Martin Müller, in der Zeche Fürst Leopold in Dorsten
Von Andrea Hilger, Direktorin der OSTRALE Biennale, Dresden

Keine Angst, ich rede nicht lange, denn Kunst ist die Sprache, die keiner Worte bedarf, sie braucht Augen und Wahrnehmung und unsere SINNE.

Als Joseph Beuys im Jahre 1965 dem toten Hasen die Bilder erklärte, gab er mit seiner Performance, wo es um alles ging, nur nicht um die Bilder, die Weitsicht und Poesie dieses Blickes, die Inhaltlichkeit und Fürsorglichkeit, das zarte Streicheln einer Bewusstheit wahrscheinlich den beiden Künstlern in die Wiege.

Wenn man sieht, wie Martin Müller mit seinem Pinselstrich und der bewussten Suche nach Grundlage, der Recherche und Auswahl der Fotos, der Klarheit seiner Figurativität und dem leichten Umgang der Farbverläufe und gleichzeitiger Provokation sowie Anne Müller mit Ihrer Poesie in Filmspuren, ihrer Fragmentiertheit in den Texten, dem Blick auf den gefrorenen Moment im Umgang mit Zukunft und Vergangenheit und dem Spiel ihrer Medien in der Kunst arbeitet...

…zieht sich der Vergleich, wie Beuys mit dem Hasen umging, ihn zärtlich bei den Ohren nahm, ihn hierhin und dahin trug, ihm etwas zuflüsterte, ihn fürsorglich hielt wie eine Menschenmutter ihr Baby, dann wieder mit einem robusten Biss beim Nacken packte wie ein Hasenvater, der sein Junges aus der Gefahrenzone holt, JA zieht sich der Vergleich grandios ins Verstehen dieser beiden ausgewählten Künstler.

Anne und Martin Müller erfassen nicht nur das hermetische System der Kunst, sondern auch die Sensibilität der Gesellschaft, finden die Wege einer Kommunikation in den Zwischentönen und bringen so Welten zusammen, die scheinbar zerbrochen sind.

Das Künstlerpaar versteht sich gut darauf, dass Kunst von Denken kommt, dass es darauf ankommt, "soziale Plastiken" zu formen und nicht "Bildchen" zu malen, aber auch die Leichtigkeit durch Empathie und Emotion zu vermitteln, das ist die Idee von Kunst oder wie Joseph Beuys es ausdrückte "Ich denke sowieso mit dem Knie!" Übersetzt könnte man es so ausdrücken: wer im Geiste zwischen zwei Möglichkeiten schwankt, dessen Körper schwankt direkt mit.

Vielleicht sind daher die ausgestreckten Füße, deren Nacktheit in den Himmel ragt, ein Symbol des Gleichgewichts dieser Schwankung. Auf dem Rücken liegen die Füße nach oben gestreckt, „Manöver“ nennt Anne Müller diese Arbeiten, Richtungsänderung,

"Jeder Mensch ist ein Träger von Fähigkeiten, ein sich selbst bestimmendes Wesen, der Souverän schlechthin in unserer Zeit“, sagt Beuys. Er ist ein Künstler, ob er nun bei der Müllabfuhr ist, Krankenpfleger, Arzt, Ingenieur oder Landwirt. Da, wo er seine Fähigkeiten entfaltet, ist er Künstler. Er sage nicht, dass dies bei der Malerei eher zur Kunst führt als beim Maschinenbau ..."

Die Einladungskarte gibt den Füßen die Freiheit sich zu bewegen, „Manöver“ sagt: ändere Deinen Kurs.

Menschen in Ihrer Verletzlichkeit, der Anschluss an die Zukunft, was ist unsere zweite Realität?

SALE %, günstige Angebote, die Zahl bleibt offen, Prozent, du hast es selbst in der Hand. Was willst du reduzieren, befreie dich von Ballast? Die Frage von SALE neu gestellt? Wir verbinden doch SALE nur noch mit kaufen, möglichst viel kaufen, weil BILLIG, aber ist es eventuell eine Frage nach der Kursänderung? Reduzieren, Barfuß gerichtet? Oder ist es eine Anspielung auf den Ausverkauf des Kunstmarktes?

Durch die Beschäftigung Ihrer Medien, zeichnerisch, medial und in deren Tiefen Inhalt, entsteht vor unseren Augen ein künstlerisches Universum.

Wie stilsicher und clever Anne Müller Ihre Medien nutzt, Text, Video, Bild, Fotografie, die Gelüste vom Konsument zum Appell generiert und zum frappierenden Akt der Aneignung sichtbar macht. „solstice“ Sonnenwende, hier und jetzt!

Und Martin Müller Universen der Menschheit beschreibt.

Die Gegenwart des Vergangenen. Kunstgeschichte. Sozialgeschichte. Die Liebe zu Menschen die uns begleiten „Detlef“ „Konrad“, Menschen mit Geschichte. % SALE, Reduzierung auf 100% SEIN auch im Hier und Jetzt. Festgefroren für die Ewigkeit „Kachina Sunday Reloaded“ Sonntag neu laden, oder wie Max Frisch sagt: „Alles wiederholt sich, nichts kehrt wieder.“ Ein Aufruf gegen das Vergessen und damit die Gegenwart des Vergangenen hervorzurufen, auf welche Martin Müllers Bilder nicht nur hinweisen, sondern gleich wie bei Annes Arbeiten wiederum appellieren.

Seine Grafiken wie „la otra voz 4“ die andere Stimme, spielen an auf Robert Smithson, der schon in den frühem 70er Jahren darauf hinwies, dass wir durch Medien wesentlich bestimmt sind und unsere eigene Meinung und Wahrnehmung damit verblendet wird. Wo stehen wir heute bei einem Vielfachen der medialen Manipulation?

Bein Hoch 90° nackig, und dann?

Es ist und bleibt die Aufgabe der Kunst, Verbindungen sichtbar zu machen, zu vermitteln, den Bann der Gesellschaft unserer Massenmedien abzunehmen, die Gelüste des Konsumenten auf neue, seine Antworten und Fragen zu lenken.

Meine Damen und Herren, die Künstler sind anwesend für den tieferen Blick Ihrer Arbeiten und um Fragen zu beantworten.

Ich möchte mit Absicht nicht wirklich verraten, was der Künstler sagt, nur andeuten, meine eigene Wahrnehmung erzählen, denn ein Kunstwerk ist NUR so gut wie die Augen seines Betrachters und die Erklärungen so vielfältig, wie die Kommunikation, die wir zulassen; darum wünsche ich uns allen einen aufschlussreichen Rundgang, acht gute Ausstellungswochen, viele Besucher und herzlichen Dank für Deine Einladung Sabine und Ihre Aufmerksamkeit, liebe Besucher.

Danke euch Anne und Martin für das Vertrauen Andrea Hilger

“dasgehtinsAuge”

Text der Kunsthistorikerin Helga Scholl
Eröffnungsrede der Ausstellung “Martin Müller - dasgehtinsAuge“,
Weithorn Galerie, anläßlich des “Photoweekend Düsseldorf 2017”

Martin Müller ist einer, der die Bilder sammelt wie sie kommen, weil er sie versteht und dem es nicht graust, vor dieser täglichen Bildermaschine, weil er sie nutzt: Von der Tapete bis zur Tageszeitung, Anregungen findet er jedenfalls in allem, was ins Auge geht. Er dekodiert die Bilderindustrie und zähmt sie zugleich. Wie dressierte Pferde springen Alligatoren, Anzugträger, PinUps für ihn über die Hindernisse und landen genau auf dem Gemälde oder dem Papier.

Seine opulenten Leinwände führen auf vielfältige Wege in die Umlaufbahnen von Geschichte, Kunst und Kunstgeschichte. Eine bildnerische Wunderkammer, die auch immer wieder, zwangsläufig, eine Art Kuriositätenkabinett ist. Der Rest, der auch die Hauptsache ist, findet im Kopf statt oder bei all dem, was ins Auge geht. Martin Müller zeigt in dieser Ausstellung auf seine eigene, sehr prägnante und private Weise wie eine ‚individuelle Mythologie‘ heute aussehen kann. In dieser Ausstellung verbindet sich Naturmystik mit Geometrie und Gestus – hier wird Farbe Affekt und umgekehrt. Diese Bilder streben in alle Richtungen und werden doch zusammengehalten von der originären Kraft eines einzigen künstlerischen Entwurfs.

Ausgangspunkt von Martin Müllers künstlerischem Werdegang ist eine Biographie, die ihn von Emmerich am Rhein, wo er 1961 geboren wurde, über seine Studienzeit in Köln nach Dresden und Berlin führte, wo er zur Zeit lebt und arbeitet. Als Maler, Gestalter und Ausstellungsmacher bewegt er sich in einer fließenden Grenzgängerschaft zwischen den Disziplinen.

Und genau diese Grenzgängerschaft ist auch ein Charakteristikum seiner Kunst. Besichtigen lässt sich ein implodierender Mythos; ein Künstler, der sich nicht auf einen Stil, ein Motiv, einen Ausdruck reduzieren lässt. Einer, der sich einlässt auf die langwierige Suche nach einer eigenen Bildsprache, nach Bildern von Bildern; einer, der als Künstler die Bedingungen des eigenen Denkens erforscht. Alles ist in Bewegung, nicht wirklich greifbar. Es ist, als würde man sich mit jedem weiteren Wort mehr von den Bildern entfernen und ihre Rätselhaftigkeit bestätigen.

Martin Müller agiert wie ein DJ, der die Musik/also die Bilder zuerst zerlegt, dann deren Elemente neu komponiert, verfremdet, auflöst, zitiert, damit etwas Neues, etwas Unerhörtes, etwas Ungesehenes entstehen kann. Nur eins ist gewiss bei all dem, was unser Auge fordert, diese Bilder offenbaren das Chaos einer Welt, in der es moralisch kein Halten gibt.

Auf den ersten Blick Fragen über Fragen: Was oder wer ist das? Sind die Titel Anhaltspunkte oder führen sie in die Irre? Sind das politische, kritische Statements? Mit Sicherheit! Geht es um Fragen von Kunst und Design? Unbedingt!

Gäbe es die Titel nicht, wären wir ja völlig orientierungslos und auf uns allein gestellt. Aber ist Letzteres nicht auch genau das Spannende daran? Einfach selber sehen? Unseren Augen trauen! Martin Müller sättigt seine sagenhaften Leinwände mit malerischen Zeichen, mit Farbe, Graphik, Fotofragment, Ornament. Es entstehen Sedimentschichten, in denen Malerei, Literatur, Philosophie und Ethnologie zusammenfinden. Robert Smithson, der große landart Künstler hat das einmal die „Sedimentierung des Geistes“ genannt.

Es mischt sich Politisches mit Privatem, Mythologisches mit Metaphysischem, found-footage-Fotografie mit einem malerischen Gestus und zwischendurch wird einfach geschmiert.

Das alles bildet ein schon sehr bizarres Szenario, ein schier überwältigendes Amalgam aus Versatzstücken von Fakten und Fiktionen, von Figurationen und Abstraktionen, von Porträts und Personalien, die hier wie in Goethes Zauberlehrling den Aufstand proben. Mickey Mouse meets Caravaggio. Foto morgana oder eine künstlerische Welt als Wille und Vorstellung? Und das alles ‚lost in translation‘. Na denn, ‚Good Luck‘!

Auch stilistisch ein absolutes Crossover: Malerische und fotografische Mimesis korrespondiert mit gestischer Abstraktion, Totems mit Tabus und dann plötzlich beschwört er die Suggestionen ganz einfacher hard-edge Figuren. In an- oder abschwellenden geometrischen Formen testet er dynamische Strukturen, die eine eigentümlich op-artige Sogwirkung entfalten. Auffällig auch Müllers unerschrockene Farbgebung, genauso unerschrocken wie die Themenwahl: Hitler und Alligatorenfrass hinter pastoser Bonbonbuntheit. Das geht eben zuweilen wie mit Bunuels berühmter Rasierklinge direkt durchs Auge.

Martin Müller praktiziert das Machen als Finden. Auf diese Weise schließen sich seine Arbeiten nur im Augenblick zu einer kohärenten Bildgestalt zusammen. Die Einheit des Bildes kann kaum festgehalten werden. Sobald sie kurz gewonnen ist, zersplittert sie im nächsten Moment in viele Facetten. Die Bildelemente sind wie die Wörter einer Sprache, deren Syntax wir (noch) nicht kennen.

Über die Fläche eilende Notate, Schriftzeichen und flüchtig hingeworfene Buchstaben nähren den Verdacht, dass es tatsächlich allerhand zu entziffern gibt. Vielleicht liest man aber auch deshalb so gerne in seinen Bildern, weil sie in ihrem Grunde frei bleiben für alle Assoziationen, weil sie nie dogmatisch eindeutige Botschaft verordnen.

Martin Müller sagt es selbst so: „Sie bilden eigenständige, verschachtelte Ebenen und bleiben disparat, eindeutig, vieldeutig und offen. Oszillierend im Zueinander. Die so entstandenen visuellen und gedanklichen Räume kann nur der Betrachter füllen. Jedes Mal aufs Neue.“

„Sinnlos, über Klassifizierungen oder Kategorien nachzudenken, es gibt keine!“ so Robert Smithson. Nur eins ist sicher: es sind Bilder, die mit der Wirklichkeit, dem Gegebenen, zu tun haben und den Riss zeigen, der durch sie hindurch geht. Voller Gegenwart, Leben, Humor und Herz. Wie der Künstler selbst. Im Gesamtblick wird klar, welch wahnwitziges Unternehmen diese Ausstellung in der Weithorn Galerie geworden ist:

eine private Mythologie,

eine Sammlung von Lebens- und Leseeinsichten,

bildungsschwer, kritisch, hybride, nonchalant, schrill,

in Sequenzen voll Humor und Selbstironie und in der unbedingten Subjektivität absolut wahrhaftig.

Doch... das Beste daran ist: Diese Bilder hören nicht auf zu erzählen.

Helga Scholl



text: jürgen raap, art critic
in: „heyoka – energie, materie, transformation“, pan kunstforum, emmerich / e.on mitte, kassel 2006, catalogue, p.8

„the attitude of martin müller seems to be equivalent to the structural analyses of the anthropologist claude lévi-strauss. he described “the raw and the cooked” as binary pairs of an opposite where the “raw” is associated with “nature” and the “cooked” is associated with culture. in guyana e.g. the rule demands the destruction of the smoke hut after the meat has been smoked in there: if the product (smoked meat) is stable, the means of production (hut) has to be instable. the balance between nature (the sphere of the dead animal) and culture (smoked meat) always has to be assured.

for a long time now martin müller is engaged with putting different levels of expression and different levels of reality together so that they come to coexistence. the diptych (“sum up” 1988) e.g. combines a very expressive way of painting with a very precise and accurate style.

after working with quotations of art history over a period of time he started to use digital airbrush techniques in the year 2000. of all the paintings created from that time on “heyoka” (2000) is of special importance: here, as before, two heterogeneous layers of images lie upon each other. in a significant way the subject has been painted over with a dynamic red color. the viewer is tempted to associated interpretations as used in gestalt psychology. while his works on paper come across as collages the works on canvas create a spatiality caused by the different layers of reality put together. at the same time the artist does consequently without any foreshortening or any other techniques that follow the rules of perspective.

paintings like “kachina sunday 2”add the written word as an additional layer. the dolls of the hopi indians are called “kachinas”. here they are only part of the title but not actually depicted in the picture itself. instead in the left part of the diptych we see a portrait of the poet gottfried keller and an elephant image created by otto pankok. The right part of the picture insinuates a period of time in france when the romanesque changed to gothic architecture.

in the works of martin müller the image of an elephant occurs frequently. if one uses iconographical-semantical analysis, his painting could be characterized as being structural in the sense outlined before. his painting is concerned with what is meant (the object pictured) and at the same time with what is meant by the poetic and metaphorical content of the sign.“

jürgen raap

project partners / selection

anke - arnhem, nijmegen, kleve, emmerich, akademie der künste - berlin, embassy of the netherlands - berlin, german embassy - paris, embricana - emmerich, emv – ernst martin verlag - berlin, beiersdorf ag - hamburg, edition zeitgeschichte - bonn, e.on mitte ag – kassel, euregio rhein-waal - kleve, fachhochschule für öffentliche verwaltung nrw, goethe-institut paris, goethe-institut/internationes - bonn, gvp gemeinnützige werkstätten bonn, haus der geschichte - bonn, isowol - emmerich, richard smith - los angeles, j.l. romen - emmerich, jobst - emmerich, katjes - emmerich, brune & partner - bochum, kulturbetriebe emmerich, kulturraum niederrhein - moers, pan kunstforum - emmerich, mauer & partner - bochum, emmerich city council, rees city council, stadtsparkasse emmerich-rees, aep - hamburg, stadtwerke emmerich, themata – potsdam, trapp - wesel, russian book club/united nations - new york, verband druck + medien nordrhein – düsseldorf, landespräventionsrat nrw - düsseldorf, friedrich-ebert-stiftung - bonn, graphisches berufsbildungswerk / medienzentrum - hamburg, ostrale - dresden, galeria szyb wilson - katowice / poland, chudoscnik sunergia - eupen / belgium, verband druck und medien niedersachsen - hannover, axel springer ag - berlin

CV